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mupliss
24.08.2014, 22:43
Traditionelle Wachstuchjacken werden seit mehr als 100 Jahren hergestellt. Ursprünglich waren es Seeleute, die diese robusten mit Wachs gedichteten Baumwolljacken bei der Arbeit auf hoher See trugen.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts haben Angler auf der ganzen Welt diese außerordentlich robusten und langlebigen Jacken schätzen gelernt.

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In der Regel sind Wachstuchjacken modular aufgebaut. D. h., Jacke plus Kapuze plus Innenfell.
Somit kann die Jacke sowohl im Winter, als im Sommer, als bei Wind oder Regen jeweils angepasst getragen werden.

Kleine Kunde:

-Handwärmertaschen: außen auf Brusthöhe zum Wärmen der Hände, für Transport nicht geeignet
-Außentaschen: 2x vorne unten außen
-Innentaschen: 2x vorne unten innen
-Innenbrusttasche: 1x vorne auf Brusthöhe innen rechts
-Außenbrusttasche: 1x vorne auf Brusthöhe innen links, aber von außen über Reissverschluss
-Rückentasche: 1x hinten unten mit zwei Reissverschlüssen von rechts und links


An dieser Stelle möchte ich zwei gängige Modelle vorstellen:


Barbour Beaufort

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Die Beaufort ist eine mittellange Jacke mit normalen Außentaschen, aber ohne Innentaschen. Die Jacke besitzt eine Außenbrusttasche, aber keine Innenbrusttasche. Dafür hat die Jacke eine große Rückentasche, in der man z.B. einen Kescher unterbringt.
Die Jacke besitzt Handwärmertaschen.
Optional: Kapuze und Innenfell

Die Beaufort eignet sich hervorragend für das mobile Angeln, Trotten oder auch Spinnfischen, mit einer zusätzliche Tasche und relativ wenig Material.


Barbour Border

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Die Border ist eine lange Jacke mit sehr großen Außen- und Innentaschen. Die Jacke besitzt eine Außenbrusttasche und eine Innenbrusttasche, dafür aber keine Rückentasche.
Die Jacke besitzt Handwärmertaschen.
Optional: Kapuze und Innenfell

Die Border ist ein mobiler Schrank: in jeder Innentasche fänden zwei große Rollen Platz. Man kann die Jacke schwer beladen und hat trotzdem noch Tragekomfort! Die Jacke eignet sich für das mobile Angeln mit viel Material, aber vor allem zum Ansitzangeln mit der Möglichkeit, gerade bei schlechtem Wetter, alles am Mann zu haben.



Eine neue Barbour Wachstuchjacke liegt bei 300,- bis 350,- EUR. Hinzu kommen das Innenfell mit 90,- EUR und die Kapuze mit 40,- EUR.
Dafür erhält man eine Jacke fürs Leben, die sich durch ihre unglaubliche Robustheit auszeichnet. Egal ob Dornen oder Haken: diese Jacken sind kaum klein zu kriegen.

Bei ebay bekommt man für 100,- EUR top gebrauchte Jacken ohne Fell und Kapuze. Wer sich für eine Wachstuchjacke interessiert, dem kann ich für den Anfang eine gebrauchte Barbour Beaufort oder Border nur empfehlen.

Tincer
10.09.2014, 23:02
Meine erste Wachsjacke habe ich mir 1994 in Dänemark gekauft, die lebte bis 2012 das treue Stück.
Eine Begleiterin an so manchem schönen Angeltag ...
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2012 waren wir in Ostfriesland, auf dem Rückweg hielten wir hier an ...

http://www.wachsjacke.de/index.php?cPath=66_68

... und da gab es dann doch eine neue wächserne (oben die mittellange, braune WJ.), eine B. ist es aber nicht.

Tincer
13.09.2014, 22:59
Heute im Dauerregen hatte ich "die Neue" an, es ist eine Royal Paddock, falls das interessiert ... und ich habe nicht vergessen nachzuschauen :dollfreu:

HerrJanssen
12.10.2014, 14:32
Zum Thema Wachsjacken möchte ich meine Erfahrungen mit Euch teilen. Auch wenn ich Barbour schön finde, ist deren Preisgestaltung mitunter abenteuerlich, so dass ich hier ein paar Alternativen aufzeigen möchte.

Wachstuch/Oilskin hat den enormen Vorteil, dass es vielfach robuster ist, als die modernen Hightech-Jacken mit irgendwelchen Membranen. Dazu sind sie einfach reparabel. Das ist im Bereich der Angelei nicht zu unterschätzen! Muss man durch Gestrüpp zur Angelstelle streckt mancher moderne Stoff schnell seine zarten Flügelchen und man reißt sich einen irreparablem Winkel rein. Eine Wachsjacke kann man flott nähen und nachwachsen und man hat aufgrund des zeitlosen Designs eine gute Chance, mehrere Jahrzehnte an der Jacke Spaß zu haben. Und das bei extremen Nutzwert!

Ich habe mir Anfang der 90er eine Kiwi Stockman Schlupfjacke (Made in New Zeeland) geholt, eigentlich, um mit dem Rad bei Wind und Wetter unterwegs sein zu können. Niederrheinisch halt. Geangelt habe ich damals nicht mehr, aber ein guter Freund und ich waren (und sind) viel draußen unterwegs. Da erschien diese Jacke überaus praktisch.
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Die Schlupfjacke hat bei richtigem Sauwetter den großen Vorteil, dass man sich um Dinge wie Reißverschlüsse oder Knöpfe keine Gedanken machen muss. Anziehen, trockenbleiben. Fertig. Allerdings schwitzt man darin schneller, als in zu öffnenden Jacken, vor allem, wenn man sich anstrengt, was beim Angeln glücklicherweise eher selten zutrifft. Im Laufe der Jahre habe ich sie erst ein Mal tüchtig nachwachsen müssen, speziell an den Schultern wurde sie schneller wasserdurchlässig (vom Rucksack). Auch wenn die Taschen nicht riesengroß sind und bauartbedingt keine Innentaschen vorhanden sind, ziehe ich die Jacke besonders gern zum Spinnfischen bei richtigem Gummistiefelwetter an. Leider wohl nicht mehr zu bekommen.

Für das Ansitzangeln ziehe ich je nach Witterung und Temperatur entweder meine noch taufrische Oilskinweste von Kakadu oder ein Drover-Jacket von Sydney Oilskin. (Beide aus Australien)

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Das Drover Jacket hat Druckknöpfe und keinen Reißverschluss, dafür ist sie eine Art Zweireiher mit einer Abdeckleiste über den Knöpfen, so dass Wind keine Chance hat. Der Clou ist jedoch ein großes Cape über den Schultern, das Wind und Regen in jeder Hinsicht gewachsen ist. An den Ärmeln sind Regulierungsstreifen, mit denen man den Durchmesser im Bereich der Handgelenke bei Bedarf (starker Wind, Kälte) regulieren kann. Im Kragen ist eine Kapuze integriert.
Meine erste Wahl bei kälterem Wetter und Gefahr von Regen. Habe ich nun etwa fünf Jahre und langsam wird es Zeit sie (zumindest dünn) nachzuwachsen.

Die Kakadu-Weste muss ihre Feuerprobe erst noch bestehen. Habe die ganzen Taschen noch nicht wirklich ausgelastet (Auf dem Rücken ist eine große Kartentasche (als Kassettentasche ausgeführt) mit zwei Reißverschlüssen aufgenäht. Da passt tüchtig was rein!)

Zum Thema Pflege: Reinigung in der Waschmaschine ist natürlich tabu und eig. auch nicht erforderlich, es sei denn, man ist in eine Jauchegrube gestürzt...

Wachstuch/Oilskin (ist synonym zu verwenden) reinigt man mit Bürste oder einem feuchten Schwamm, ohne Reinigungsmittel. Fertig. Nach einigen Jahren ist ein Auffrischen der Wachsschicht, speziell bei sehr intensiver Nutzung, erforderlich. Der Markt bietet hierfür einige Varianten. Barbour selbst bietet für seine Jacken einen "Nachwachs-Service" an. Keine Ahnung, was es kostet, aber da hier mehrheitlich Selbermacher unterwegs sind, sollte das Nachwachsen keine Hürde darstellen.

Ich persönlich nutze Granger's waxed cotton dressing (http://grangers.de/product.cfm?cat=12&productid=10). Bekommt man z.B. bei Globetrotter oder halt im Netz. Es lässt sich sehr leicht auftragen und zieht recht schnell in die Kleidung ein. Das Nachwachsen ist jedoch nichts für "mal eben zwischendurch". Es dauert ein paar Tage, bis es völlig eingezogen ist und man die Jacke wieder tragen kann, ohne überall Spuren zu hinterlassen. Für uns Entschleunigte also genau das richtige!

Noch einige wichtige Hinweise: Bitte keine Oilskin-Artikel im Auto lagern, vor allem nicht in der heißen Jahreszeit! Das verträgt das getränke Gewebe nicht gut.
Oilskin muss immer an einem gut belüfteten Ort trocknen. Das dauert leider etwas länger als die moderne Outdoor-Jacke benötigt, aber dafür ist die Solidität einer guten Oilskin-Jacke jedem modernen Hightech-Material absolut überlegen.

Noch ein Hinweis zu Fjäll Räven G1000 Artikeln: Dieses Material benötigt andere Pflegeprodukte, auch wenn es ebenfalls gewachst ist. Bitte dafür nur das spezifizierte Produkt (Greenland Wax) verwenden.

team53°nord
12.10.2014, 17:20
moin!
Eigentlich sollte ich als Ostfriese ja einen "Ostfriesennerz" bevorzugen...
Aber ich habe mir letztes Jahr auch eine Wachsjacke gegönnt. Nichts schützt besser gegen Wind und Regen...
Ich bin begeistert davon.
Und irgendwie - ist es ja auch recht stilvoll für Angler finde ich!

mupliss
12.10.2014, 19:37
Ich finde dieses Kiwi Stockman Schlupfjacke total klasse!
Allerdings gibt es bei diesem Hersteller inzwischen scheinbar auch nur noch Müll: http://www.kiwistockman.co.nz/products

Dieses Sydney Oilskin ist Ölzeug, kein Wachstuch. Ölzeug war früher Leinen mit Leinöl imprägniert. Später wurde Kautschuk oder PVC verwendet. Dadurch ist diese Material im gegensatz zu Wachstuch nicht atmungsakriv...
Die gezeigte Jacke hat diese für australische Cowboys typischen schulteraufsätze...sehr nett!

lucius
12.10.2014, 20:34
Najaaa.Meine Barbours sind auch nicht gerade das Paradebeispiel für Atmungsaktiv.Je nach Wetterlage produzieren die mehr
Kondenswasser innen als es aussen nieselt.Im Gegensatz zu allem was mit PVC beschichtet ist aber noch sehr hoher Tragecomfort.Wenn man die Kleidung drunter anpasst ist es alles erträglich....(wenn man ein GoreTex Unterhemd anzieht bleibt man immer trocken...ne Quatsch!!!!)

mupliss
12.10.2014, 21:04
Ich schmeiß mal was in die Mitte...

http://www.stilvoll-fischen.de/threads/365-Hardy-Wachstuchjacke?p=3176#post3176

HerrJanssen
12.10.2014, 22:06
Dieses Sydney Oilskin ist Ölzeug, kein Wachstuch. Ölzeug war früher Leinen mit Leinöl imprägniert. Später wurde Kautschuk oder PVC verwendet. Dadurch ist diese Material im gegensatz zu Wachstuch nicht atmungsakriv...
Die gezeigte Jacke hat diese für australische Cowboys typischen schulteraufsätze...sehr nett!

Das stimmt leider so nicht. Das ist allesamt gewachste Baumwolle. Daher schrieb ich auch, dass Wachstuch und Oilskin (so der gängige Name in Downunder) synonym zu verwenden ist.

Von wirklicher Atmungsaktivität kann leider weder bei den Aussie-Jacken, noch bei Barbour die Rede sein. Ich hatte heute bei einer Tour durch den Wald über einen Schurwoll-Troyer die Weste. Wie lucius schon schrieb, war die Weste innen schweißnass....

mupliss
13.10.2014, 10:12
Das ist allesamt gewachste Baumwolle.

Ohne päpstlicher zu sein als der Papst...vielleicht ist dein Zeug Wachstuch, aber Oilskin an sich ist kein Wachstuch:


Oilskin ist ein wasserabweisendes Material aus 100% geölter Baumwolle in schwerer 12oz Qualität. Herkömmliche Wachsbekleidung muss immer wieder nachgewachst werden, bei Oilskin reicht ab und zu die Nachbehandling mit einem Wallaby Imprägnierspray. Siehe hierzu auch unser Pflegemittel Angebot.

http://www.wallaby-shop.de/87

HerrJanssen
14.10.2014, 10:57
Das soll hier nicht in Korinthenkackerei ausarten, aber ich glaube nach wie vor, Du unterliegst einem Irrtum oder bist einer Marketing-Masche aufgesessen. Oilskin, im Sinne des Ölzeugs, das schon auf der U96 Dienst tat, wird es so kaum noch neu geben, weil die Sachen -so meine Recherchen- durchgängig gewachst sind, auch wenn sie sich Oilskin (Marketing + Aussie-Lokalkolorit!!) schimpfen. Und wie wenig sachverständig die Shops sind und warum ich meine, die Begriffe seien synonym zu verwenden, sieht man sehr gut hieran:


MicroWax

Unsere Produkte, die mit Microwax behandelt sind, sind komplett wasserabweisend und windgeschuetzt. Der Unterschied zwischen Oilskin und Wachs ist, dass in der Produktion das Rohmaterial durch heisses Oel laeuft und dann binnen Minuten angefroren wird, somit kann das Oel komplett in die Faser ziehen und wird nicht nur oberflaechlich aufgetragen wie beim Wachsen des fertigen Produktes.

Trotz des wasserabweisenden Schutzes bleibt das Material atmungsaktiv.

Fuer das Saeubern von Oilskin Produkten einfach kaltes Wasser nutzen und das Material abwaschen oder buersten. Bitte beachten Sie, dass selbst handwarmes Wasser das Oel bereits loesen kann.

Zitat von Outofaustralia (http://www.outofaustralia.de/epages/63162219.sf/de_DE/?ObjectPath=/Shops/63162219/Products/4v14/SubProducts/4v14-0088).

Wie Du siehst, werden hier munter die Begriffe Oilskin, Microwax und Wachs durcheinander gewürfelt. Oilskin bezeichnet natürlich das bereits fertige behandelte Tuch, Wachs hingegen lediglich ein Produkt zur Behandlung eines Tuches. Aber selbst das ist scheinbar egal.

Das was hier als "heisses Öl" bezeichnet wird, ist tatsächlich erhitztes Microwax, das das Tuch tränkt. Soweit ich informiert bin, ist es bei sowohl bei Barbour, als auch bei den gängigen Aussie-Anbietern Standard, die Tücher VOR dem Zuschnitt mit Wachs zu behandeln. Insofern unterscheiden sich die Sachen nur hinsichtlich der Qualität, nicht aber grundsätzlich hinsichtlich des Verarbeitungsverfahrens. Die Aussies verwenden fast durchgängig etwas gröbere 12oz-Baumwolle, Barbour ist bei den meisten Modellen feiner (Beaufort z.B. 6oz) gewebt und hierdurch glatter.

Hier die "knallharten Fakten" zu meinem Drover Jacket von Sydney Oilskin:

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Auch hier die synonyme Verwendung der Begriffe Oilskin und Wachs. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Oilskin offenbar um einen in Downunder üblichen Begriff für gewachste Kleidung.
Und darauf trinken wir mal bei Gelegenheit einen! Ich in meiner Oilskin-, Du in Deiner Wachstuch-Jacke. :wohlsein:

lucius
14.10.2014, 17:49
Da ist Herr Janssen richtig informiert.Die Stoffbahnen die ca 5 ft breit sind werden nach dem Weben mit Wachs imprägniert,
zugeschnitten und dann konfektioniert.Der Sylkoilstoff von Barbour ist wie er richtig sagt ein gewachstes Produkt.Wenn es geölt
wäre würde es nicht mit Wachs aufgearbeitet.Im Thornproofdressing ist allerdings eine Mischung aus Wachs und Öl wenn ich
richtig informiert bin.Wenn es richtiges Ölzeug wäre,wäre es eine ziemliche Ferkelei weil man bei Gebrauch die Ölimprägnierung
an allem möglichen verteilen würde.Ausserdem wäre es im Griff klebrig.....

mupliss
14.10.2014, 19:53
Wir reden aneinander vorbei... :dammich:

Die Jacken sind offensichtlich Wachstuchjacken -
vielleicht ist dein Zeug Wachstuch, aber Oilskin an sich ist kein Wachstuch:

Da wird der Begriff Oilskin entweder falsch genutzt oder es war früher Oilskin und heute ist es eben Wachstuch, weil Oilskin die von lucius beschriebenen Nebenwirkungen hat....

http://de.wikipedia.org/wiki/%C3%96lzeug


Auch hier die synonyme Verwendung der Begriffe Oilskin und Wachs. Wie bereits erwähnt, handelt es sich bei Oilskin offenbar um einen in Downunder üblichen Begriff für gewachste Kleidung.

Das wird es sein...


Und darauf trinken wir mal bei Gelegenheit einen! Ich in meiner Oilskin-, Du in Deiner Wachstuch-Jacke.

:wohlsein: Da bin ich dabei! :applaus:

HerrJanssen
14.10.2014, 22:12
Hehe. Ich glaube das Thema haben wir nun in aller Ausführlichkeit beackert und jeder Interessierte weiß nun bestens über diese Art Jacken Bescheid. :aufgeb:

mupliss
16.06.2015, 14:54
Information zum Innenfell:

"Barbour Warm Pile Lining" A295 passt in die Barbour Border.

"Barbour Warm Pile Lining" A297 passt in die Barbour Beaufort und Bedale.

Bitterling
31.07.2016, 16:32
Gute Tag wertes Forum,

Hätte gerne eine Frage bezüglich dieser wunderbaren Wachsjacken, derer ich mittlerweile zwei habe, eine Hardy die wunderbar dicht hält und eine kürzlich gebraucht erstandene Barbour. Diese habe ich heute getestet, aber leider massiver Wassereinbruch nach kurzer Zeit.
Jetzt zu meiner Frage, wer wachst seine Barbour selber nach, bzw. hat dies schon gemacht und kann mir evtl. noch den ein oder anderen Tip geben.
Beschreibung von Barbour habe ich, das steht auch was vom Wachs Service drin, möchte diesen aber nicht unbedingt in Anspruch nehmen, ausser ihr ratet mir vom selber Wachsen ab.
Nicht das ich beim nächsten Fischen wieder abbrechen muss weil ich total nass bin.

Schönen rest Sonntag noch

gruss
Bitterling

mupliss
01.08.2016, 11:54
Gar kein Thema: einfach selbst nachwachsen.

http://www.barbour.com/de/all-collections/herren/accessoires/barbour-wachs-thornproof-dressing/p/UAC0001MI111?gclid=CjwKEAjw5vu8BRC8rIGNrqbPuSESJAD G8RV0f-Mjtk4gjUKqUJhagzXlMgIdBAuO0n4fZ7AqfbW9yRoCwu_w_wcB

Kauf dir das Original Wachs, kostet um die 15,- EUR.

Reinige deine Jacke mit Tuch, Bürste und Seife. Lass die Jacke richtig trocknen.

Dann brauchst du einen Tisch oder Bügelbrett und eine Decke oder Handtuch um Tisch/Brett zu schützen - sonst gibt es wohlmöglich Ärger mit Mutti ;-) und einen Fön - ich nehme einen Heissfön, hier dann aber "kühl" stellen, sonst gibt es Schaden.

Dann nimm dir einen kleinen Edelstahltopf, stell die Dose mit dem Wachs rein und mach den Topf so weit voll Wasser, dass die Dose nicht schwimmt. Auf de Herd damit und langsam erwärmen. Das Wachs wird nun flüssig.

Die Jacke ausbreiten und mit einer weichen Bürste Wachs auf der gesamten Jacke verreiben. Du wirst dann feststellen, dass dort, wo du anfängst es toll klappt, der Wachs aber durch die kühle Jacke fest wird und sich nicht mehr gut verteilen lässt. Jetzt kommt der Fön ins Spiel: einfach mit der Wärme und der Bürste das Wachs schön verteilen.
Das alles machst du solange, bis die gesamte Jacke wieder homogen dunkel ist. Die Nähte, speziell an den Schultern kannst du ruhig zweifach einlassen.

Der Fön ist dopplet wichtig: zum Einen kannst du so das Wachs verteilen, zum Anderen solltest du schauen, alle Bereiche der Jacke so "wärmetechnisch" behandelt zu haben, denn durch die Wärme dringt das Wachs tief ins Baumwollgewebe ein.
Jetzt kommt die Kehrseite: wenn du eine Stelle zu lange zu heiss behandlet hast, erzielst du das Gegenteil und dünnst suzusagen das Gewebe aus. Also mit Gefühl dran gehen...

Du wirst für die Jacke zwei Stunden brauchen!

Danach ist sehr viel Wachs auf der Jacke. Wenn man sie anfasst, schmiert sie recht stark. Das reduziert sich durchs Tragen von allein. Man kann die Jacke allerdings auch mit einem trockenen undedingt fusselfreien Tuch abreiben. Ebenso eifach mal die Jacke im Hochsommer draußen in der Sonne aufhägen.

Viel Spaß

Bitterling
07.08.2016, 01:00
Danke Olli für Deine ausführliche und kompetente Antwort:applaus::applaus:

Werde mir eine Dose von dem Barbour Wachs besorgen und das gute Stück damit behandeln.
Mittlerweile kann ich eure Begeisterung für diese Jacken verstehen, einfach klasse.

Danke nochmal.

Gruss

Bitterling
08.10.2016, 22:00
So, habs geschafft, Jacke ist neu gewachst, ist zwar jetzt schon ein paar Tage her das wachsen aber ich wollt noch einen Regentest abwarten.
Richtig schön dunkel ist " Sie " wieder geworden und ich bin mit einer Dose ausgekommen, bischen was ist sogar noch über.
Das Wachsen selber ist schon eine schweisstreibende Angelegenheit, habe es auf der Terrasse in der prallen Mittagssonne gemacht, das an sich ist mir schon zu heiss aber dann noch das Einreiben des Wachses gibt einem den Rest.
Olli, Deine Zeitvorgabe konnt ich nicht einhalten, denke das ich so an die Vier Stunden gebraucht habe, habe aber in mehreren
Anläufen gewachst, man soll die Anstrengungen an der prallen Sonne ja auch nicht übertreiben und genau das ist das Problem, sobald die Sonne von den Wolken verdeckt wurde ging es schon nicht mehr so gut.
Also es muss ein richtig heißer, klarer Tag sein und das Wachs immer richtig heiß dann gehts am besten, wurde ja auch so von Dir geschrieben, alternativ ja der Föhn.

gruss

Tincer
08.10.2016, 22:16
Die Wasserdichtheit hättest Du heute bei uns testen können :-D

Pilger
08.10.2016, 22:29
Ich habe auch so eine Australische mit den Schulterklappen und ohne Reisverschluss, nur mit Druckknöpfen....
Vor zwei Monaten in Lettland, nach einem Tag komplett im Regen hatte sie das doppelte Gewicht aber war trotzdem noch dicht.
Wenn es kälter ist trage ich darunter einen Pulli aus Schurwolle, das hält warm und auch von innen Trocken.
Ich find die Teile besser und robuster als so neumodisches Membranzeugs....
Allerdings muss ich sagen, meine gut 25 Jahre alte Barbour Beaufort hat im oberen Schulterbereich eine Kunststofffolie zwischen dem Außenmaterial und dem Futter, drauf gekommen bin ich durch einen Schaden durch blöde Schwarzdornsträucher.... Die geile Rückentasche hat die aber auch.
Die Australische, kann nicht sagen welche Marke weil die liegt bezeichnenderweise gerade im Auto :o, hat da aber kein Plaste drin, alles voll Natur und trotzdem Dicht.
Vom Motorradfahren hab ich auch noch eine Barbour-Hose, die ist gut wenn man im Boot oder so unterwegs ist, leider ist die schon sehr alt und wird so langsam dünn und brüchig....

Grüße
Hagen

nasobem
08.10.2016, 22:34
Australisch habe ich auch, ist aber kein Wachstuch sondern eher Ölkram. Hängt unten in der Garderobe und ich bin jetzt faul.

Tincer
08.10.2016, 22:39
Oilskin.

satt2006
08.10.2016, 23:14
Kakadu, gibt's noch in AUS hergestellt, jetzt in/aus China.

Gruß Christian

nasobem
08.10.2016, 23:17
Oilskin; genau die Bezeichnung, welche mir nicht einfiel.
Wallaby steht steht auf dem ufnäher in der Jacke.

Pilger
08.10.2016, 23:54
Oh mann.............

trotz der fortgeschrittenen Stund geh ich jetzt mal runter ans Auto.....

HerrJanssen
09.10.2016, 10:45
Kleiner Tipp: Wartet nicht mit dem Reproofing Eurer Jacken, bis Ihr sie braucht! Der Hochsommer ist die beste Zeit dafür.

Frisch behandelte Jacken fühlen sich über Wochen wirklich wie ein schmieriger Putzlappen in der Garage an. Bis das Wachs (ich nutze Granger's Wax Cotton Dressing, kostete nen 10er bei Globetrottel) richtig eingezogen ist. Wie Olli weiter oben schon schrieb, hilft ein Fön in gewisser Weise, aber wenn man die Jacke ein paar Wochen schlicht irgendwo (staubgeschützt) hängen lässt, kann man sogar sehen, wie das Wachs in das Tuch eindringt. Die Speckigkeit nimmt dann von alleine ab und man hat nicht immer dieses schmierige Gefühl an den Händen, wenn man man in die Jackentasche fasst.

Dejavu
01.11.2016, 10:58
Kurze Frage hierzu,

ich wollte demnächst meine Hardy Wachsjacke und Weste neu wachsen. Handwäsche mit handelsüblichen Flüssig-Waschmittel geht hier doch in Ordnung oder? Hat jemand von euch schon mal Sprühwachs verwendet, gibt ja einige Anbieter. Bin mir aber unsicher bzgl. der Haltbarkeit des Wachses!?

lucius
01.11.2016, 20:14
Blos nicht waschen.Dann ist die Grundimprägnierung hin.Normal reicht mit klarem Wasser spülen aus.

HerrJanssen
01.11.2016, 20:27
Ein guter (leider nur bedingt von altem Tackle angesteckter) Freund, hat seine alte Barbour mit Spühwachs behandelt. Die Jacke sah ganz passabel aus, aber er klagte, dass alles ringsherum völlig von dem Aerosol eingesaut war. Zäher als Fettdunst in der Küche... Schon das Auftragen mit Tuch oder Schwamm ist mitunter ne Sauerei, aber sprühen stelle ich mir da weit schlimmer vor.

nasobem
01.11.2016, 23:13
Man kann mutmaßen, daß eine Jacke für draußen auch draußen behandelt werden will. Schmierkram würde ich nicht im Haus rumsprühen, sondern außerhalb unter Berücksichtigung der Windrichtung.
Es fehlt ein Wachstuchbeschleunigungsgesetz.

mupliss
02.11.2016, 09:50
ich wollte demnächst meine Hardy Wachsjacke und Weste neu wachsen.

Dann kannst du sie wegschmeißen. :nono:

Von innen mit Febreze, da bekommst du alles wieder "lecker".
Von außen lauwarmes Wasser und Wurzelbürste.
Nach dem Trocknen nach Anweisung neu wachsen...

Dejavu
02.11.2016, 10:14
Danke euch!

ich mach das so wie Olli!

Schleienheinz
03.11.2016, 22:07
Kurze Frage hierzu,

ich wollte demnächst meine Hardy Wachsjacke und Weste neu wachsen. Handwäsche mit handelsüblichen Flüssig-Waschmittel geht hier doch in Ordnung oder? Hat jemand von euch schon mal Sprühwachs verwendet, gibt ja einige Anbieter. Bin mir aber unsicher bzgl. der Haltbarkeit des Wachses!?

Sprühwachs ist ein Albtraum, einmal und nie wieder! A) zu teuer und B) extremer Sprühverlust.