Vorstellung: Die Brink Rollen

[Walter61]

Der asiatische Rollenmarkt hält Einzug in Deutschland. Neben den Rollen der Fa. Angler, wohl eine der ersten Rollen aus dem Fernost --die Brink 60, 61 und 62--, Baujahr 1960-1962.

7063

In vielen Punkten fast baugleich -wie Gehäuseform, Schnurfassung ca. 100m/035 und Übersetzung 1:3,5 ect.- gab es doch ein paar kleinere Unterschiede.

Brink 60: Preis 24,00DM, Spule schraubbar, Einbrennlackierung grau usw.
Brink 61: Preis 22,00DM, Spule schraubbar, Einbrennlackierung dunkelgrau usw.
Brink 62: Preis 20,00DM, Druckknopfspule, Glattlack, dunkelgrau usw.

Der Antrieb erfolgt über ein Kronenrad, der Spulenhub mittels Umläufer. Die Rücklaufsperre greift direkt
-nicht gerade getriebeschonend-auf das Antriebsrad und ist wie damals üblich mit Geräusch.
Die Hauptachse läuft am Kopf und am Heck in Buchsen, ebenso sie Kurbelachse.
Der Bügelumschlag wird mittels "Schlitten" gewährleistet, eine Technik die sich später ind den 70iger u. a. bei der DAM Quick N Serie wiederfindet.

Interessant ist die Befestigung des Gehäusedeckels mittels Spanndraht. In der Praxis leider jedoch wenig hilfreich da man da leicht hängenbleibt.

Beim Zerlegen muß man bei der Entnahme des Ritzels aufpassen. Das Ritzel muß nach innen entfernt werden, hierzu muß unbedingt die Laufbuchse davor entfernen.

Die Brinks wurden u. a. von der Fa. Brink Bonn, der Fa. Noris/Shakespeare und der Fa. Breuch in Deutschland vertrieben.
Das Einsatzgebiet der Rollen ist das mittlere Fischen.

Gruß Walter

[lucius]

Danke für die Vorstellung,Walter..Erwähnt haben wir diese Rollen hier schon diverse male,mangels Originalrollen aber noch nicht
vorgestellt.

[Centrepinfan]

Vielen Dank Walter, war wieder sehr interessant. Ausser dass es Brink Rollen gab, wusste ich null und nichts darüber. Das mit dem Spanndraht und dem Gehäusedeckel habe ich aber gar nicht verstanden. Sieht man das auf dem Foto oder ist das auf der anderen Seite der Rolle?

[Walter61]

Hab mich da vielleicht nicht richtig ausgedrückt, sorry.
Leg noch ein Foto bei und das Rollenblatt.

7065

7066

Am Bild sieht man auch das es unterschiedliche Modellvarianten in Sachen Emblem gab.
Beides zeigt die Brink 61. War selber überrascht als ich die Rolle mit dem roten Emblem vor 3 Monaten so erstmals sah.

Kurz noch mit dem Federdraht. Bleibt man an da an der Abkantung hängen, springt sofort der Federdraht raus und geht u. U. verloren. Muß aber sagen das ich solche Gehäusedeckelbefestigung bei nachfogenden Rollen nicht mehr sah.

Gruß Walter

[Centrepinfan]

Vielen Dank Walter. So etwas habe ich in der Tat noch nirgendwo sonst gesehen. Wäre definitiv nichts für mich.

[Walter61]

So etwas habe ich in der Tat noch nirgendwo sonst gesehen. Wäre definitiv nichts für mich.

Nehm ich sie zum Fischen, kleb ich einfach ein Pflaster darüber. Aber es war halt damals (ist ja schon gut 55 Jahre her) die Zeit, da probierte man einiges aus. Diese Federlösung fand keine Nachahmer, das nehm ich als sicher an.
Das man es unter dem Namen Brink auch anders könnte zeigt das nachfolgende Modell die Brink Senior No. 2180.

7067

Die Brink Senoir kam 1962 auf den Markt, wurde vertrieben u. a. von der Fa. Noris/Shakespeare. Sie hatte ein Schnurfassungsvermögen von 100m/0,60mm, eine Übersetzung von 1:4,1 und kostete 48,00DM.
Sie ist -im Gegensatz zu den v. g. Brink 61,62,63- mit Made in Japan gemarkt und auch heute noch jederzeit fürs
schwere Fischen einsetzbar. Sie ist auch am Kopf kugelgelagert und der Gehäusedeckel ist geschraubt.
Ähnlich wie die Mitchell 302 besitzt diese Rolle eine abnehmbare rote Kunststoffscheibe um die Schmierung
ohne Öffnung des Seitendeckels zu ermöglichen.
Die Besonderheit an dieser Rolle -neben der Schmieröffnung- ist, das die Bremsschraube in die Spule unverlierbar integriert ist. Sprich man schraubt die gesamte Spule ab.
Die Rolle kann man -für die damaligen Verhältnisse- durchaus in die gehobene Kategorie einstufen.

Gruß Walter

[Centrepinfan]

Passt nicht unbedingt hier her aber trotzdem. Lieber Walter hast Du in Deiner Sammlung auch Staros made in Switzerland und hättest Du mal Lust etwas darüber zu schreiben. Mich fasziniert diese Rolle seit Jahren, obwohl ich noch nie eine in der Hand hatte. Wäre echt toll und ich bin Dir ewig dankbar dafür.

[lucius]

...Wenn Walter keine hat hab ich davon 4 (5?!?) verschiedene Varianten....Die Glaser könnte der Glaser dann quasi mal vorstellen;
wenn es denn nötig wäre...

[satt2006]

Danke Walter, wieder sehr interessant, eine schier endlose (fast lexikalische) Sammlung.

Gruß Christian

[Walter61]

...Wenn Walter keine hat hab ich davon 4 (5?!?) verschiedene Varianten....Die Glaser könnte der Glaser dann quasi mal vorstellen;
wenn es denn nötig wäre...

Hab zwar eine, aber lucius sehr gerne. Würde mich freuen wenn du das übernimmst.

Beste Grüße Walter

[Walter61]

Danke Walter, wieder sehr interessant, eine schier endlose (fast lexikalische) Sammlung.

Gruß Christian

Hallo Christian,

ja endlos ist der richtige Ausdruck. Aber hochinteressant allemal.

Gruß nach Österreich Walter

[Centrepinfan]

Danke Lucius und Walter würde mich wirklich sehr freuen. Weiss selber zu wenig darüber aber das was ich weiss genügt, um zu wissen, dass die anderen auch etwas über diese Rollen wissen müssen.

[lucius]

Na gut.Morgen abend treffe ich zufällig einen weiteren Sammlerkollegen der Schweizerrollen der beim vorletzten Treffen mit dem
freundlichen Herren aus Brunnen/CH etwas Infomaterial abgegraben hat woraus ich ein paar Fakten aquirieren könnte.Der hat auch eine der ersten (damals noch:Glaser Weitwurfrolle (in blau...))

[Centrepinfan]

Super, lucius freue mich schon drauf. Muss mal beim Pepi nachfassen, ob er nun endlich für mich auch eine oder zwei Staros hat.

[nasobem]

[...]
Ausser dass es Brink Rollen gab, wusste ich null und nichts darüber.
[...]

Gleich neben Alesia, also quasi in Venarey gibt es über Brink zu lesen.

[mstreeder]

Vielen Dank Walter, dass Du uns deine Schätzchen gezeigt hast!

[Walter61]

Nichts zu danken. Es wäre doch nicht schön, wenn die alten Rollen irgendwann
in Vergessenheit geraten würden.