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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Ich brauche mal eure Hilfe und Rat - Teil 2



Opa Dong
13.11.2016, 14:00
Hallo,
ich weiß leider nicht, wie man Bild Text und dann wieder Bild Text zusammenbringt.
Deshalb meine zweite Bitte:
Wer kennt diese Rolle?

lucius
13.11.2016, 17:45
...Sieht irgendwie "homegrown" aus;wie die Pausenarbeit eines Drehers.

Hab sowas in nem britischen Forum küzlich erst gelesen das es nicht unüblich war das Mitarbeiter von Metallbetrieben sowas wärend der Pausen (mit Duldung des Arbeitgebers...probier das heute mal..)gebaut haben;so vermutlich auch die..

Opa Dong
13.11.2016, 18:29
Danke erstmal für die Information und Idee.
Was ich noch erwähnen sollte: das Rad regelt eine Art Fliehkraftbremse, die den Schnurlauf abbremst. Leider ist die Rolle eine "Rechtshänder", was ich erst Daheim realisiert habe. Ich kann damit nicht angeln.

lucius
13.11.2016, 18:54
...Das Problem erkenne ich erstmal nicht.Klar,der Lineguard ist dann hinten aber der Spule ist es erstmal egal wierum sie dreht.
Die "Fliehkraftbremse" wird auch nur gelegentlich mal verstellt..Ich würde mir da nen Lineguard aus Messingdraht machen und
auf dem Spulenrand 2 Gewinde schneiden zum befestigen.Die Rolle wäre den Versuch wert...eher als die andere die auch noch
zu retten wäre..

Opa Dong
14.11.2016, 10:27
Hallo Lucius,
Danke für die ausführliche Antwort. Mein Problem: ich bin handwerklich nicht so geschickt. Auch möchte ich die Rolle dann auch nicht verändern. Lieber trenne ich mich davon und tausche sie vielleicht. Trotzdem noch mal eine Nachfrage: wenn ich die Rolle wende, was ich ja auch bei anderen Pins gemacht habe, verliert die Bremse doch ihre Fuktion (ohne Umbau)? Genau das - Schnur strafft sich und die Rolle bremst - fand ich so interessant.

Hamburger
14.11.2016, 15:11
Das erinnert mich sehr an die Ukrainische Rolle, die ich mal hatte. Diese "Bremse" ist tatsächlich keine Fliehkraft-Bremse, wenn ich das recht verstehe, sondern eher eine Art "Überlauf-Schutz", wenn die Schnur wieder schlaff ist. Heisst: Man kann mit der Rolle einhändig schwere Gewichte werfen. Das ist die Idee, glaube ich. Sehr interessantes Ding.

lucius
14.11.2016, 20:10
Kommt drauf an wie dieser Bremsmechanismus konstruiert ist.Wenn es eine Schleifbremse ist müsste es klappen,bei solch einem
Dreieck welches von einer Feder angedrückt wird kann es sein das man auch die Feder drehen müsste.Dies wäre aber nur bei einem Clicker.Da Du von einer Fliehkraftbremse sprichst sollte es funktionieren...Du schreibst das Du Handwerklich nicht versiert bis;sonst hätte ich gesagt nehm mal nen Stirnlochschlüssel und löse die Scheibe mit den zwei Löchern auf der Rückseite um die
Spule von der Rückwand zu trennen.Dann würde man sehen wie diese zugegebenermassen interessante Rolle funktioniert..

Walter61
14.11.2016, 21:14
Das ist eine Rolle für den Rechtshänder mit automatischer Bremsvorrichtung oder auch Antibacklash-Vorrichtung.
Das Bremsrad ist dafür da um das Ködergewicht einzustellen. Eine Perückbildung beim Wurf soll so vermieden werden.

Gruß Walter

nasobem
14.11.2016, 22:33
Das scheint ein recht interessantes Konzept zu sein. So eine Rolle würde ich gerne mal befingern.

lucius
14.11.2016, 23:10
Quasi wie bei einer Multirolle.Hardy hatte sowas zB in der Silex Major casting reel.

nasobem
14.11.2016, 23:37
Gerade die Ähnlichkeit zur Multirolle finde ich interessant, denn dieser Rollentyp ist bei mir dominant.

Walter61
15.11.2016, 08:43
Quasi wie bei einer Multirolle.Hardy hatte sowas zB in der Silex Major casting reel.

Lucius, hab zwar noch keine Hardy Silex Major in der Hand gehabt, es dürfte gleich oder ähnlich sein.

Leg mal zwei Bilder von gängigen Achsrollen mit automatischer Bremsvorrichtung bei:
9680
und hier noch die Rückseite:
9681

Ihr seht hinten von links: Emte Automatic, mit Backlash, stiller Hemmung und Knarre ohne Daumenbremse, DAM Ever Ready, mit Backlash und Knarre mit Ausheber-Spule, Milwards Gyrex mit Backlash und Knarre.
Vorne von links: Reflex-Rolle von Louis Bellon, mit Backlash, Legrand Viktoria, mit Backlash und Knarre
Bei allen fünf Rollen ist ein Vorrichtung vorhanden wo man die Bremskraft auf das zu werfende Ködergewicht einstellen kann.
Vom Prinzip wird die Erdanziehungskraft ausgenutzt. Vor dem Wurf soll die Bremse das Ködergewicht tragen, beim Wurf lockert sich die Schnur und damit auch die befederte Schnurführung bzw. die Bremse und der Köder fliegt, in der Eintauchphase strafft sich wieder die Schnur und die voreingestellte Bremskraft greift. Lt. Beschrieb über die Rollen soll dies Schnurperücken verhindern.
Ich muß gestehen, hab dies noch nicht ausprobiert. Kam einfach noch nicht dazu, werde es aber auf jeden Fall zum Spinnfischen mal probieren.
Hier noch ein Bild vom Inneleben der Emte und der Legrand:
9682
Bei Multirollen auf der Rute stehend zu Fischen gab es diese automatische Bremsvorrichtung auch. Sie funktioniert vom
Prinzip her genauso nur die technische Ausführung ist anders.
Leg mal ein Bild einer DAM King 4049 mit Schnurführung und Antibacklash-Hebel bei.
9683

Gruß Walter

Hamburger
15.11.2016, 18:24
Herrliche Sammlung. Die Allcocks Easycast fällt mir noch dazu ein.

Walter61
17.11.2016, 20:13
Yep Jakobus, die Easy Cast ist auch so ein Ding.

Hab letzthin die Emte Automatic mit Daumenbremse noch vergessen.
Hier ein Bild (rechts mit Daumenbremse, links ohne):
9725

Ein paar Daten: Baujahr ab 1952, Durchmesser ca. 9cm, Gewicht ca. 170g, hat damals 14,46 DM (Ost) gekostet.
Sehr empfindlich die Rolle von Treppenhauer, wegen dem Material. Die Rolle war aber im Vergleich zu den damaligen Stationärrollen aus der ehem. DDR (Rileh, Müller ect., kosteten um die 70 DM (Ost)) noch recht günstig und für den kleinen Geldbeutel erschwinglich.

Gruß Walter

Centrepinfan
17.04.2017, 13:18
Bringe das Thema nochmals hoch. So um 1977/78 rum fand ich im Keller eine kurze Spinnrute und daran eine runde Rolle. Habe damals ein 20 Gramm Blei montiert und damit wie ein Stationärrolle geworfen. Das Ding ging ab wie eine Rakete und Wurfweiten wie bei einer gewöhnlichen Stationärrolle waren erreichbar. Damals hat ich nicht die geringste Ahnung vom Abbremsen der Spule, so dass ich jedes Mal ein richtig heftiges Vogelnest produziert habe. Schnell war die Sache für mich erledigt und wenig später landete die Rolle im Abfall. Als ich dann Jahrzehnte später eine Leeds Centrepin erwarb, dachte ich nun werfe ich damit gleich wie mit dieser Rolle damals und bremse einfach richtig ab. Ist wohl überflüssig zu sagen, dass es nicht funktioniert hat. Darum nun meine Frage. Hatten die damaligen Spinnrolle speziell leichte Spulen oder wieso funktionierte das mit dem Werfen? Wollte mir schon lange mal so eine historische runde Spinnrolle zulegen, weiss aber nicht auf was ich da achten muss, damit ich nicht einfach eine wurfuntaugliche Grundrolle erwerbe? Lucius und Walter wissen das sicher. Besten Dank im Voraus für Eure Antworten.