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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Vorstellung: Die französischen Bretton Rolle der mittleren Größe



Walter61
24.11.2016, 19:49
Neben der Fa. Mitchell und der Fa. Pezon&Michel war die Fa. Bretton der dritte große
Rollenhersteller in Frankreich. Zwar nicht so bekannt aber trotzdem bemerkenswerte Qualität.
In dieser kurzen Vorstellung beschränke ich mich auf die Modelle der 50ern Jahre und da auch nur
die Modelle der mittleren Größe.
Die Fa. Bretton produzierte in Cluses Frankreich. Man kann sagen was die Stadt Grasse für die
Parfümindustrie war, war die Stadt Cluses als Metropole für die Entwicklung von Stationärrollen bekannt.
Der Vertrieb der Rollen in Deutschland erfolgte u. a. über die Fa. FAK (Futterer/Ahnen, Kehl) und
Flechsenberger (Fürth).
Bild 1: Rollen aus den 50ern des letzten Jahrhunderts
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ein paar Daten:
1 Bretton 602, erste Rolle aus dem Jahr 1952, Schnurfassung ca. 100m/0,40, Übersetzung ca. 1:3,4, damaliger Preis ca. 45,00DM
2 Bretton 804, erstes Modell aus dem Jahr 1956, Schnurfassung ca. 100m/0,40, Übersetzung ca. 1:3,8, damaliger Preis ca. 46,50DM
3 Bretton 804, zweites Modell aus dem Jahr 1958, Schnurfassung ca. 100m/0,40, Übersetzung ca. 1:3,8, damaliger Preis ca. 46,50DM
4 Bretton 804 de luxe, Modell aus dem Jahr 1958, Schnurfassung ca. 100m/0,40, Übersetzung ca. 1:3,8, damaliger Preis ca. 46,50DM
5 Bretton 400, Modell aus dem Jahr 1959, Schnurfassung ca. 150m/0,35, Übersetzung ca. 1:3,7, damaliger Preis ca. 38,00DM

Wie man schon aus der Gehäuseform sieht haben die Rollen ein Schneckengetriebe.
Bild 2: Getriebeansicht Bretton 602
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Bei diesem ersten Modell sieht man noch die Einhausung des Ritzels und die Rücklaufsperre wird
per Schieber geschaltet. Es gab dann auch noch die Ersatzschraube für den Schwinghebel die
unten rechts im Gehäuse plaziert wurde. Der Spulenhub ist noch relativ gering und die Rolle ist einfach kugel gelagert
Bild 3: Getriebeansicht Bretton 804
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Fortschritte gab es u. a. bei der 804 mit dem längeren Spulenhub, der Schaltung der Rücklaufsperre / jetzt per Schalter und der zweifach Kugellagerung der Hauptachse.
Leider fiel die Ersatzschraube für den Schwinghebel weg. Ein Ersatzteil was man immer mal brauchte.

Alles in allem sehr gute Rollen für das mittlere Fischen die auch noch heute jederzeit gefischt werden können.

Gruß Walter

Centrepinfan
24.11.2016, 20:09
Wie immer tolle Präsentation, vielen Dank Walter, schon wieder was gelernt.

mupliss
25.11.2016, 16:08
Danke Walter!

Kopvoorn
25.11.2016, 16:23
Sehr interessant Walter, die Rollen bekommt man recht selten zu Gesicht.

dawurzelsepp
25.11.2016, 16:29
Sehr interessante Vorstellung Walter. Danke dafür.

Waren das dann noch die Rollenserien vor dem zusammenschluß mit Noris?

satt2006
25.11.2016, 17:46
Super, danke Walter.

Gruß Christian

Walter61
25.11.2016, 19:00
Nichts zu Danken.

Ich wollte mit der Vorstellung die rollentechnische Bedeutung des Schneckengetriebes etwas hervorheben.
Hersteller wie Richard Lehmann mit seiner Rileh 111 (1951), oder die Garant (1949) vertrieben durch Blesch + Hettich, oder wie oben angeführt die Bretton 602 (1952), oder die Fa. Graf Hagenburg mit den Silents (1950), oder die Alcedos (um 1953), oder die Pelican (1953) (vergleichbar mit den Orvis Rollen) und und und, hatten dieses unwahrscheinlich verschleißarme und leichtläufige Getriebe.
Dahingehend kam bei der Fa. DAM das Schneckengetriebe erst mit der DAM Quick Finessa 280 im Jahr 1957 auf den Markt. Von da an bis zum Auslaufen der 1001er Serie bzw. der MDS Royal Serie wurde dieses Getriebe bei den hochwertigen Serien eingebaut.
Auf diesen Zug mit dem Schneckengetriebe ist DAM (Penn machte es auch in den USA) zum Glück aufgesprungen und
legte somit den Grundstein für den Erfolg in den 50er, 60er, 70er und 80er Jahren.

Gruß Walter

Hecht100+
12.11.2019, 18:41
Ich habe neulich eine Bretton 400 R erstanden und hoffe, das sie zu diesem Thema paßt. Nachdem ich auf einen Artikel von Monsieur. Jean-Paul Charles (https://jeanpaulcharles.wordpress.com/) aufmerksam gemacht wurde habe ich dessen geschriebenen Artikel über die Bretton 400 samt Kommentaren durch den Übersetzer geschickt. Dabei stellte sich heraus, das Monsieur Charles die 400R auch nicht kannte. Aber in weiteren Kommentaren stellte sich dann heraus, das die 400R die Mechanik der Bretton 804SR hat, aber noch die Lagerschale wie die 400er. Die Bretton 804 s mit 2 Kugellagern und die 804 SR mit einem Kugellager erschienen 1970 auf dem Markt, also sollte die 400R ein ähnliches Alter haben. Ich habe meine einmal aufgeschraubt und es war kein offenes Lager wie in den Mitchells oder in der normalen 400er vorhanden. Wie auf dem Bild zu sehen ist, habe ich meine Rolle mit Fließfett geschmiert, weil es dünner als Rollenfett ist aber dicker als Oel.

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Walter61
12.11.2019, 19:42
Na das ist mal wieder ein Getriebe. Sehr schön.

Sie kam ca. 1972 auf den deutschen Markt und kostete um die 40 DM, hatte ein Schnurfassungsvermögen von 150/0,3mm und eine Übersetzung von ca. 1:3,8.
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Oben auf dem Bild hinten sind die beiden Vorgängermodelle.

Gruß Walter

Centrepinfan
13.11.2019, 07:37
Vielen Dank an Euch Beide. Langsam kommt wieder Leben in die Bude. Gruss H.P.

keepfishing
17.11.2019, 18:02
Sehr schöne Vorstellung. Danke an euch.