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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : Optimierung der Bremse bei Mitchell 300 Match-Spulen



HerrJanssen
06.03.2017, 21:15
Es ist schon viel über die teilweise miese Qualität der Plastik-Spulen für die Mitchell 300/410 et al. geschrieben worden. Erschwert wird die Inbetriebnahme der Matchspulen, weil viele Gebrauchtspulen nicht mal mehr komplett sind und die Teflonscheiben, sowie die andere Variante, aus mir nicht bekanntem Werkstoff, häufig fehlen. Aber auch mit der richtigen Scheibenbestückung und langem Herumprobieren mit verschiedenen Schmiermitteln, will sich einfach keine 100%-ig ruckfreie Bremse einstellen. Das nervt ungemein, weil natürlich gerade die feinen Durchmesser, die bei der Matchangelei verwendet werden, massiv unter ruckenden Bremsen leiden und es schnell zum völlig unnötigen Schnurbruch kommen kann.

Da hier geballtes Wissen und die unmöglichsten Sachen vorhanden sind, frage ich also mal in die Runde: Wer hat einen Vorrat an Teflonscheiben (81003) oder den anderen (82134) und könnte ein paar davon abgeben, oder kennt zumindest eine brauchbare Quelle, idealerweise in der BRD?

Metal Mickey hat in seinem Ebay-Shop die 81003 im Angebot, aber leider nicht die 82134.

Beim Googeln nach der 82134 bin ich auf eine mögliche Alternative zu den Mitchell-Originalscheiben gestoßen: Carbontex. Wird offenbar im großen Stile zum Tunen von Bremsen verwendet und man bekommt es als Platte zum selbst zuschneiden oder als fertige Scheiben. Vielleicht ist das ein alter Hut, aber ich kenne es nicht, weil ich bisher keinen Bedarf hatte über Bremsscheiben zu sinnieren.

Die Frage ist natürlich, ob das Material so gut ist, wie vielfach behauptet und insbesondere, ob es für Matchspulen mit feinsten Schnurdurchmessern (0,10er – 0,14er) geeignet ist.

Gibt es hierzu Erfahrungen?

Freue mich auf Eure Anregungen!

Centrepinfan
06.03.2017, 22:09
Wäre es dabei nicht eine Alternative anstelle mit der Bremse zu drillen, die Sperre auszuschalten und mit der Schnurfreigabe über die Kurbel zu arbeiten. Haben wir vor Jahren in Schweden auf Äschen im stark strömendem Wasser gemacht. Bremse völlig zu und nur mit rückwärts und vorwärts kurbeln zu drillen. Hat damals sehr gut funktioniert und die Rutenspitze federt ja auch noch sehr gut ab, wenn sie zur Schnur passt.

nasobem
06.03.2017, 22:16
http://smoothdrag.com/

https://www.rutenreparatur.de/rutenreparatur/

boilie68
06.03.2017, 22:45
http://smoothdrag.com/

https://www.rutenreparatur.de/rutenreparatur/

Das ist Christian Heinrich, den kenn ich, baut sehr gute Meerforellenruten und macht ne klasse Arbeit.
Repariert alles was Ringe hat

nasobem
06.03.2017, 22:51
Ähm ja, da war ja noch die Frage nach Erfahrungen. Der Wechsel bei Shimanos von den Dartaniumscheiben zu Carbontex ist eine deutliche Verbesserung.

boilie68
06.03.2017, 23:40
Fisch ne Pin, dann brauchst Du den ganzen Quatsch nicht :aerger:

HerrJanssen
07.03.2017, 07:17
Danke, aber ich suche keine Pin und will auch nicht der Held des Backwards Winding werden. Ich hätte gern eine gut funktionierende Bremse, that's it.

boilie68
07.03.2017, 09:16
Mitchell ist ja nun auch nicht gerade die beste Wahl wenn es um Qualitätsrollen geht, das ist hinreichend bekannt.
Unter Jägern gilt das Sprichwort:
"Für die Jagd ist das Beste gerade gut genug". Leider ist das bei vielen Anglern noch nicht angekommen.
Man riskiert lieber den Verlust eines (kapitalen) Fisches und spart an der Qualität des Angelgerätes.
Du bastelst ja auch nicht an den Bremsen Deines Autos um sie zu optmieren :nixbloed:


Gruß Andreas

HerrJanssen
07.03.2017, 09:33
Du bastelst ja auch nicht an den Bremsen Deines Autos um sie zu optmieren

Irrtum! Genau das mache ich. Aber wir schweifen wiederholt ab.

Ich möchte niemandem zu nahe treten, aber Aussagen wie diese, sind nicht hilfreich. Vielleicht können sich die Antworten darauf beschränken, die ursprüngliche Frage nach den Bremsscheiben zu beantworten?

Dejavu
07.03.2017, 09:40
Mitchell ist ja nun auch nicht gerade die beste Wahl wenn es um Qualitätsrollen geht, das ist hinreichend bekannt.
Unter Jägern gilt das Sprichwort:
"Für die Jagd ist das Beste gerade gut genug". Leider ist das bei vielen Anglern noch nicht angekommen.
Man riskiert lieber den Verlust eines (kapitalen) Fisches und spart an der Qualität des Angelgerätes.
Du bastelst ja auch nicht an den Bremsen Deines Autos um sie zu optmieren :nixbloed:


Gruß Andreas

Das bringt HerrJanssen auch nicht weiter Andreas, da deine Antworten keine Optionen für ihn sind!
Ich habe schon oft an Bremsen von Autos "rumgebastelt" um sie zu verbessern, und ja da gibt's einiges!

Daher bitte ich hier wirklich konstruktiv mitzuwirken, was dem Fragesteller weiterbringt, ohne Ihm eine andere, vllt. bessere Rolle anzubieten.

@HerrJanssen: Ich hätte auch nur die o.g. Links für dich gehabt. Ich habs mit Mitchell mal versucht, bin mit ihnen jedoch nicht warm geworden. Daher kann ich hier leider nicht weiterhelfen.

Schau mal hier, vllt kann er dir helfen?!
http://www.mitchell-museum.de/Heimatmuseum/

satt2006
07.03.2017, 09:42
Mitchell ist ja nun auch nicht gerade die beste Wahl wenn es um Qualitätsrollen geht, das ist hinreichend bekannt.

Gruß Andreas


Muss ich widersprechen, die 300/410er ... sind sehr fein zu fischende Rollen (aus einer Zeit als die Qualität eines Gebrauchsgegenstandes etwas ganz anderes war) - aber wie HerrJanssen schreibt, das ist ein anderes Thema.

Gruß Christian

HerrJanssen
07.03.2017, 11:25
Muss ich widersprechen, die 300/410er ... sind sehr fein zu fischende Rollen (aus einer Zeit als die Qualität eines Gebrauchsgegenstandes etwas ganz anders war)

Und das!

Walter61
07.03.2017, 12:25
Hallo Alex,

hast du die Teflonscheibe schon mal eingeölt. Da gibt es ein extra Teflonschmiermittel dafür.

Ob Scheiben da sein müssen, hängt vom Alter der Rolle ab. Im Laufe der Zeit wurden die Mitchell`s immer weiterentwickelt und es kam zu Änderungen auch im Bereich der Spule.

Hab hier mal drei Rollenblätter :
11324

Insbesondere bei den Matchspulen wurden z. Teil überhaupt keine Scheiben verwendet.

Ich vollziehe es mal anhand der Rollenzeichnungen nach:
1 ist zwar eine Otomatic aber egal, die Matchspule hat keine Scheiben/die Feder ist anders als bei der tiefen Spule, die tiefe Spule hat eine Scheibe unter der Feder (geschätzt 60iger Jahre), vierflügliche Bremsmutter.
2 ist ne 300, die Matchspule hat keine Scheiben/die Feder ist gleich der tiefen Spule, die tiefe Spule hat eine Teflonscheibe unter der Feder, geschätzt 70iger Jahre, dreiflügliche Bremsmutter
3 ist ne 300, die Matchspule hat unten und oben eine Scheibe (sieh nächstes Foto), die tiefe Spule hat oben ein Teflonscheibe unter der Feder, geschätzt Ende der 70iger, dreiflügliche Bremsmutter.

Ich geh mal davon aus oder Annahme, als die Spule mit den Aussparungen auf den Markt kam war auch unbedingt die untere Scheibe von Nöten.

Hier noch das Bild der Matchspule mit den zwei Scheiben.

11325

Alex nun müsstest du mal nachschauen welche Spule du hast. Oder ein Foto wäre natürlich klasse.

Hab das v. a. auf die Schnelle zusammengestellt und man sollte die Aussagen nicht unbedingt als 100% richtig ansehen.
So kann ich mir es aber vorstellen, unter dem Gesichtspunkt "Auf die Schnelle"

Gruß Walter

BRB
07.03.2017, 14:00
...Beim Googeln nach der 82134 bin ich auf eine mögliche Alternative zu den Mitchell-Originalscheiben gestoßen: Carbontex. Wird offenbar im großen Stile zum Tunen von Bremsen verwendet und man bekommt es als Platte zum selbst zuschneiden oder als fertige Scheiben. Vielleicht ist das ein alter Hut, aber ich kenne es nicht, weil ich bisher keinen Bedarf hatte über Bremsscheiben zu sinnieren.

Die Frage ist natürlich, ob das Material so gut ist, wie vielfach behauptet und insbesondere, ob es für Matchspulen mit feinsten Schnurdurchmessern (0,10er – 0,14er) geeignet ist.

Gibt es hierzu Erfahrungen?

Freue mich auf Eure Anregungen!

Ich habe in eine sündhaft teure Daiwa Millionaire-Multi Carbontex-Scheiben eingebaut und auch in ein paar ABU-Multis. Das Losbrechmoment ist damit völlig verschwunden und die Bremswirkung etwas geringer, als mit den Originalscheiben. Die Bremsschraube muss wirklich nur etwas (1/4Umdrehung) mehr angezogen werden. Hat sich für mich gelohnt und ich würde es jederzeit wiederholen. Gerade für die von Dir präferierten Schnurstärken!
Gruß-BRB

Trotter
07.03.2017, 14:11
Hallo,
ich hätte hier noch eine Platte Carbon. Wenn die jemand brauchen kann, um Testbremsscheiben daraus zu basteln, kann er sie gerne ( gratis) haben.
11326

Gruss Trotter

lucius
07.03.2017, 15:08
Andreas kann ich zum wiederholten Mal nicht nachvollziehen..auf welche Quelle bezieht er das die Qualität bei Mitchell bekanntermassen schlecht ist!?! Genau deshalb fischen ein paar Schwachmaten unter uns auch Rollen die Jahrzehnte im Gebrauch
Sind.....anscheinend gibtst hier eine Parallelwelt.

Thommy
07.03.2017, 15:50
@lucius
:applaus::applaus::applaus::applaus::applaus::appl aus:

Ich fische die Rollen auch nur, weil sie schlecht sind und ständig Ärger machen......:wink::dreckskiste::dreckskiste:

Loafer
07.03.2017, 17:35
Vielleicht können sich die Antworten darauf beschränken, die ursprüngliche Frage nach den Bremsscheiben zu beantworten?

Der Aufbau ist zwar geringfügig anders, aber bei einer 308 habe ich die Bremse
wieder ruckfrei zum Laufen bekommen, indem ich die Teflonscheibe komplett
entfettet/entölt habe und nur die Fiberscheibe (Bremsscheibe) leicht eingeölt habe.
War ein Tip von einem Mitchell-Spezi. Die Bremse läuft danach annähernd ruckfrei
an! Carbonscheiben braucht es m. M. dafür absolut nicht!

Gruß
Michael

legermaster
07.03.2017, 18:17
Leg mal für die Platte für mich an die Seite.

Pilger
07.03.2017, 20:33
Also ich habe bei meinen 300ern auch kein Teflon unter der Federscheibe, alles gut gereinigt und schön leicht eingefettet, da ruckelt nix wenn die Bremse anspricht, 18er und 22er Schnur fische ich.
Zur Qualität, mich stört das "Mahlgeräusch" bei nahezu allen 300ern was nicht abzustellen ist und das Getrieberad aus Zinkdruckguss find ich auch nicht sooo toll.
Aber funktionieren tun die Rollen sehr gut, wenn man sich dran gewöhnt hat das sie anders rum drehen.

Nachtrag, ich hab noch mal genauer geschaut, unter der Federscheibe ist eine ganz dünne Scheibe aus etwas rauem Material, ist mir erst nicht aufgefallen, könnte Bremsbelag oder sowas sein, aber definitiv kein Teflon. Die Rolle ist eine 300er ohne Auerhahn.

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Grüße
Hagen

HerrJanssen
07.03.2017, 20:43
Vielen Dank für die Fokussierung der Diskussion auf die Kernfragen!

Endlich gehts ans Eingemachte, wir kommen der Sache näher.

Ich habe mir erlaubt, mal meine Matchspulen abzulichten:
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Eigentlich bin ich mir nur bei den beiden Spulen ganz rechts ziemlich sicher, dass sie original sind. Alles andere weiß der Gefiederte. Habe ich alle gebraucht erworben. Im Laufe der Jahre können Teile vermischt worden, oder verloren gegangen sein.

@ Walter: Was sagt der Experte?

@ All Mitchell-Users: Falls Ihr auch Match-Spulen habt, könnt Ihr mal nachsehen? Fotos sind nicht erforderlich. Ein Hinweis, welches Spulenmodell Ihr habt und was drin ist reicht.

lucius
07.03.2017, 20:54
Die älteren Matchspulen haben keine Zwischenlagen.Das fängt erst bei denen der 440a an.Das ist eine Spule mit diesem
dreiarmigen Stern allerdings mit ner Grundplatte drunter...Im Mitchellreelmuseum kann man auf den Exzeichnungen genau sehen
was reingehört...

dawurzelsepp
07.03.2017, 20:58
Ich hab zwei Matchspulen wobei ich nur eine grad zur Hand habe.
Es ist die zweite von links auf deinem Foto. Auf der Flügelmutter ist eine 2 und unten an der Spule (gegenüber dem France) eine 8 aufgedruckt.

Hier noch ein Foto:

11331

Meine zweite ist eine mit der alten Mutter drauf da kann ich bei Bedarf morgen mal schauen.

HerrJanssen
07.03.2017, 21:09
Die älteren Matchspulen haben keine Zwischenlagen. Das fängt erst bei denen der 440a an.Das ist eine Spule mit diesem dreiarmigen Stern allerdings mit ner Grundplatte drunter...Im Mitchellreelmuseum kann man auf den Exzeichnungen genau sehen
was reingehört...

Olli, was meinst Du mit den beiden fett und kursiv markierten begriffen?

Mitchelreelmuseum scheint nicht zu funktionieren. Sehe da bloß jede Menge komischen Text...

lucius
07.03.2017, 22:01
Grundplatte ist an der dritten Bremsmutter on links auf Deinem Foto.Zwischenlage meint die Teflonscheibe in weiss..

lucius
07.03.2017, 22:04
Ach ja richtig.Die Seite hat eine neue Adresse...irgendwas mit ourboard.org am Ende.Bei Tante Gockel an erster Stelle unter
Suchbegriff Mitchell reel museum

HerrJanssen
08.03.2017, 08:55
Danke erstmal für die Einschätzungen. Als kleines Zwischenfazit stelle ich fest, dass es viele Meinungen gibt, die z.T. deutlich auseinandergehen. Der eine schmiert die Teflonscheibe, der andere entfettet sie sorgfältig. Dieser hat zwei Scheiben, jener nur eine... Hat jemand eine Wartungsanleitung von Mitchell zur Hand? Dann könnte man 1:1 mal öffentlich machen, was der Hersteller damals empfohlen hat.

@ Lucius: Rein technisch, sehe ich persönlich keinen Grund, für die unterschiedlichen Ausführungen. Die einzigen Unterschiede sehe ich bei den jüngeren Ausführungen im "Speichendesign" Aufgrund fehlender ebener Fläche wurde offenbar dieser "Fasergedöns"-Scheibe unterlegt. Aber "obenrum" ist alles gleich. Bis auf eben das Vorhandensein der Teflonscheibe, was mMn zumindest im Fall meiner Spulen auch nicht valide ist, weil die Spulen ggf. so nicht original sind.

TincaBc
09.03.2017, 17:50
Moin, hab gerade mal geschaut. Bis auf meine 308er Prince hat keine meiner Michells,300er Auerhan- 306er Auerhahn, 304er Mitchell (die ja ohnehin ein Sonderling ist) eine Teflonscheibe. Auch nur die Large Ersatzspule der 308er besitzt eine Filzscheibe. Alles soweit ruckelfrei und smooth. Und ja, auch meine 300er hat den Kaffeemühlensound, 😆 funktioniert aber. Hab die Teflonscheibe mit ReelX gefettet, wie eigentlich fast alles in meinen Rollen. Soweit ich weiß hat das Vorhandensein der Teflonscheibe genauso geschwankt wie die Anzahl der Shims. Und das schon ab Werk. Keine Ahnung warum. By the way: ich möchte meine guten alten schwazen Ladys nicht missen müssen. Ist ja vielleicht voodoo, aber die haben,zumindest für mich, den soul. Mit Kampfmaschienen, in wahrscheinlich wesentlich besseren Qualität hab ichs nicht so. Fische hab ich noch nie wegen einer Rolle verloren, wenn überhaupt nur durch Unvermögen (schusselig) oder weil er besser war als ich in dem Moment. 😊 die ganz großen beißen bei mir ohnehin nicht, die schick ich zu Euch 😄
Beste Grüße

HerrJanssen
12.03.2017, 09:22
Erstaunlich, was so an Vielfalt existiert. Was ich mich natürlich spontan frage, ist, ob der angegebene/vorgefundene Zustand dem Auslieferungszustand entspricht. Gehört die Spule am Ende überhaupt zu der Rolle? Kann man das bei 50, 60 Jahre alten Sachen, die in Millionenstückzahlen verkauft wurden überhaupt noch sicher sagen, außer man hat ein Referenzobjekt?

Ich streue ja gern in die Breite und habe mir zusätzlich den Rat eines Experten aus UK eingeholt. Er bezieht sich in seinen Angaben auf das Bild oberhalb, das ich aus Forums-Traffic-Gründen nicht noch einmal hochlade.

Das ist was er schreibt:

Spule 1: weiße Teflonscheibe oben, schwarze Fibre-Scheibe unten
Spule 2: dito
Spule 3: weiße Teflonscheibe oben, keine Scheibe unten
Spule 4: siehe 1 und 2
Spule 5: siehe 3
Spulen 6 & 7: keine Scheibe, oder kleine schwarze oder rote Fibre-Scheibe oben, unten wie 1, 2 & 4

Hier sein Statement zur Schmierung: Meine Rollen haben immer das gleiche Set-Up: Ich gebe alle drei, bis vier Wochen einen kleinen Tropfen 3-in-1-Öl auf die Unterseite der Teflonscheibe (zur Spule hin). Unten gebe ich eine sehr kleine Menge weiches Fett unter die Fibre-Scheibe (soweit vorhanden) und das wär’s.


@ TincaBc: Meine Prince 308 hat wiederum keine Teflonscheiben, ist aber auch ein recht frühes Modell, mit Spulen aufgebaut wie Nr. 6 & 7 auf dem Foto.

satt2006
12.03.2017, 10:28
Super, vielen Dank dir.

Gruß Christian

Walter61
12.03.2017, 12:27
Hallo Alex,
wie heißt den der Experte aus UK?
Gruß Walter

HerrJanssen
17.03.2017, 20:46
Ich hatte in den letzten Tagen leider nur sehr wenig Zeit und Muße, mich mit dem Thema weiter zu beschäftigen. Um den Thread nicht unnötigerweise einschlafen zu lassen, hier ein kurzes Zwischenfazit, das ich nach einigen Versuchen ziehen konnte.
Ich habe mir vorhin zwei unterschiedliche Match-Spulen geschnappt und ein wenig mit Scheiben und Schmiermittel herumprobiert.
Im Vorfeld sollte ich nicht verschweigen, dass ich mir einen Vorrat an Teflon-Scheiben und den blauen Fibre-Scheiben zugelegt habe, um überhaupt sinnvoll herumprobieren zu können. Als Schnur hatte ich jeweils wenige Meter einer 0,14er Match-Schnur aufgespult.

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Finales Layout!

Ich habe zunächst die Spulen im Bereich der Bremsmutter und der Auflageflächen (oben wie unten) sorgfältig von den Resten des vorhandenen Schmiermittels befreit.
Der Versuch mit trockener Bremsenfeder und Spindel auf entfetteten Spulen war erwartungsgemäß ein totaler Flop. Die Bremse ist so kaum dosierbar und reagiert extrem ruppig. Unbrauchbar.
Das Einlegen einer Teflon-Scheibe brachte umgehend eine deutliche Verbesserung. Die Bremse wurde dramatisch weicher, besser dosierbar. Das Losbrechmoment verschwand zum großen Teil. Ein Tropfen eines dünnflüssigen Wartungssprays (Paca Super Lube) allein auf die Unterseite der Teflon-Scheibe brachte eine weitere Verbesserung. Nach ein paar Spaziergängen über den Hof mit der Rute im Anschlag, habe ich die Spule zerlegt und musste feststellen, dass die Lagerfläche der Spindel, auf der sich die Spule dreht, sich arg schnell in die Blechbasis einzuarbeiten drohte.
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Ein kleiner Sprühstoß Super Lube musste hier fürs erste genügen, um die Reibung zu minimieren. Danach ging die Bremse noch etwas feiner. Ich habe daraufhin eine Fibre-Scheibe unterlegt und diese wiederum mit Super Lube versorgt. Hiermit konnte ich die beste Wirkung und Dosierbarkeit herbeiführen.
Wenn man sich das Foto der zerlegten Spule anschaut (für diejenigen, die den Aufbau noch nicht kennen) sieht man, dass das eine fragile Geschichte ist.
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Die zweite Spule ist eine späte Version gewesen (Speichen-Design, die obere im ersten Bild) und somit einem anderen Auflager auf der Spindel. Hier ist eine Fibre-Scheibe bei meinen beiden „serienmäßig“ vorhanden, obwohl weiter oben etwas anderes steht. Walter, unsere Rollen-Koryphäe hat es ebenfalls anhand von OVP-Spiulen bestätigt.
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Hier ging es also von vornherein mit der eingelegten Fibre-Scheibe los. Obenrum wie gehabt, zunächst alles piekfein entfettet und ohne Teflon-Scheibe gestartet. Es stellte sich wiederum der gleiche, negative Effekt ein: Eine furchtbar schlecht zu dosierende Bremse.
Im weiteren Verlauf bin ich genauso verfahren, wie mit der ersten Spule und kann den Effekt trotz leicht anderer Bauweise bestätigen.
Für mich persönlich, gehören (Stand heute!) bei den Mitchell Match-Spulen Teflon- und Fibre-Scheibe dazu, unterstützt von einem dünnflüssigen Schmiermittel. Fett verändert -meiner Ansicht nach- über Temperatur zu stark seine Viskosität. Bei den 10°C, bei denen ich das draußen untersucht habe, war das Super Lube schön dünn, ohne dass es sich von den Schmierstellen verdrücken würde.

Probiert gern selbst herum und berichtet, wie Eure Erfahrungen so sind! Vielleicht findet ja jemand die perfekte Lösung?