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Archiv verlassen und diese Seite im Standarddesign anzeigen : DAM Schwarzwald-Serie Stippruten



Streamboy
29.09.2017, 13:03
Vor einiger Zeit durften diese beiden Unberingten mit nach Hause kommen.
Eine in 4m, eine in 5m Länge, habe sie mitgenommen weil ich die Steckverbindungen interessant fand und beide neu in der hintersten Ecke des Angelladens standen.
Leider finde ich im Netz nichts über diese Ruten und ihre eigenwilligen Verbindungen.
Material scheint Glasfaser zu sein, laut Auskunft des Ladeninhabers müsste die Produktion irgendwann in den 70ern gewesen sein.

Vielleicht ist findet sich hier jemand der mehr dazu beitragen kann.

Vielen Dank,
Jens

Walter61
29.09.2017, 13:42
Hallo Jens,

das Glas nannte man damals "Spirglas". Die Schwarzwaldserie kam 1970 mit den Serien Eifel-, Rhön-, Solling-, Spessart- und Taunus Serie unter den Begriff (Hohlglas-Stipp und Teleskopruten) auf den Markt.
1971 kam dann die Odenwaldserie hinzu.
Die Schwarzwaldserie war für den Anglernachwuchs konzipiert und es gab sie in drei Längen 3m (19,50DM), 4m (27,50DM) und 5m (34,50) fürs leichte bis mittlere Stippfischen.
Sie war nur ein Jahr (1970) auf dem Markt (1971 wurde sie durch die unberingte Hohlglas-Telrute Odenwald ersetzt).

Ich vermute das sie evtl. per Import von Lerc (bekannt für seine Spirglasruten) kam.

Gruß Walter

Streamboy
29.09.2017, 14:05
Danke Walter,
das nenne ich mal Kompetenz.
aus heutiger Sicht überrascht mich der Aufwand mit Steckhülsen, Verbindern und Kunstoffstopfen.
ein anderer Konus und teleskopische Verbindung wäre ja vermutlich einfacher und günstiger gewesen.
Schönen Dank für die Aufklärung.

Walter61
29.09.2017, 14:19
Jens, bin noch auf was gekommen.
Hab mir eine Spirglasrute aus der Zeit von mir genauer angesehen.

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Die Vermutung mit Lerc ist richtig. Bei mir steht auf der Abschlußkappe
"Lerc, Made in France".
Da hat die Fa. DAM nur ihren Aufkleber draufgeklebt.
Gruß Walter

Streamboy
29.09.2017, 18:04
Bei meinen steht nichts unter der Endkappe, der Vergleich der Blanks legt aber dieselbe Herkunft nahe.

KaptainBlauBär
28.09.2018, 12:42
Ich schließe mich da mal an. Habe eine beringte, 6-teilige und 6.5m lange Teleskoprute der Spessart-Linie in der Garage stehen. Ebenfalls mit Endkappe von Lerc. Leider mit vom Vorbesitzer total verhunzten Ringen, sodass die Rute zur Zeit nicht wirklich fischbar ist. Ich hab der Rute bis jetzt nie sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt, da ich sie mal als Bestandteil eines größeren Sammelsuriums erstanden habe und mir war gar nicht bewusst, dass es sich um eine Glasrute handelt. Der Thread ändert für mich da natürlich jetzt etwas die Perspektive. Sollte jemand noch weitere Informationen zu der Rute haben, würde ich mich freuen, wenn er sein Wissen mit mir teilen würde. Auch zum Thema "Spriglas" konnte ich online nicht wirklich was finden. Ist das ein Patent von Lerc oder eine eigene Glasart? Lerc scheint wohl nur noch in Stromleitungen zu machen.

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Walter61
28.09.2018, 16:19
Wie oben schon geschrieben kam die Spessartserie 1970 auf dem Markt. Es gab sie in den Längen 4,50m (65 DM), 5,50m(85 DM) und 6,50m(115 DM).
Im Beschrieb heißt es: Teleskoprutenserie in langer Teilung aus hochwertigen Phenolharz mit hohem Glasanteil.
War die teuerste der o.g. Serien.
Gruß Walter

KaptainBlauBär
28.09.2018, 16:34
Super. Danke für die Antwort. Die Vokabel "Spriglas" war mir gänzlich neu. Dann werde ich mich mal um einen Satz neue Ringe bemühen, denn die letzten beiden sind gänzlich hin. Weißt du noch für welche Angelart die Spessartserie ursprünglich konzipiert wurde? Fürs mittlere Stippfischen könnte ich mir die Rute wohl vorstellen, wenngleich sie im zusammengebauten Zustand eher einer ausgewachsenen Stellfischrute gleicht. Die Aktion in den letzten beiden Segmenten ist sehr weich und geschmeidig und damit bekommt die Rute eine wirklich tolle Aktion.

Walter61
28.09.2018, 17:01
Im Beschrieb heißt es:
Zum Stipp- und Grundfischen.
Ein W.G. ist nicht angegeben.
Gruß Walter